Tigger, der bis zur Erstvorstellung beim Tierarzt eine Tigga war, wurde in Kirtorf (Vogelsbergkreis) geboren.
Dass er ein waschechter Vogelsberger ist, hat er uns Zeit seines Lebens bewiesen. Er ließ immer einen Rest im Futternapf. Und war es auch noch so lecker.
Tigger hatte keinen einfachen Start.
Wir haben ihn im Juni 2001 nach einem Besuch in Hessen mit nach Berlin genommen und waren trotz einiger Lektüren sehr unerfahren.
Er wurde zusammen mit seiner wilden Mutter und seiner Schwester eingefangen und wohnte in einem Hasenstall. Dieser stand neben einem Zwinger, in dem der Riesenschnauzer Max wohnte. Das hatte zur Folge, dass er auch nach Wochen immer noch zusammenzuckte, wenn in der Nähe ein Hund bellte.
Auf der Fahrt nach Berlin war es sehr heiß und uns wurde deutlich gesagt, was von dem ganzen Theater zu halten ist. Bei jedem Blick in den Kennel hat er gefaucht. In Berlin angekommen dauerte es eine Weile, bis das Zimmer zum ersten Mal erkundet wurde. Das Katzenklo wurde sofort gut angenommen. Mindestens einmal diente es auch zum Übergeben.
In der ersten Nacht kraxelte er zu uns ins Bett. Als Aufstiegshilfe hatte er den am Bett stehenden Anrufbeantworter auserkoren und die Tasten beim Klettern so koordiniert, dass er das Band mit seinem Hähen und Schmähen neu besprochen hat. Damit war unsere Wohnung eindeutig zu seiner geworden und wir hatten seit diesem Zeitpunkt die Funktion der Untergebenen inne.
Bei der Erstvorstellung beim Tierarzt wurde er auf ca. 6 Wochen geschätzt. Das ist eindeutig zu früh, um ihn von der Mutter zu trennen. So fehlte ihm ein Großteil der sozialen Erziehung, die er auch durch die ängstliche und wilde Mutter erfahren hätte.
In den ersten Wochen hatte er außerdem mit hartnäckigen Milben zu kämpfen und wir musste ihn mehrmals am Tag einfangen und seine Ohren spülen. Dadurch hat das Vertrauen in Menschen nicht gerade zugenommen.
